Keine Angst! Souverän mit populistischen Angriffen umgehen

Ein Mann steht mit Mikrofon vor einem Publikum im Hörsaal und spricht mit anderen Personen auf der Bühne im Rahmen einer Podiumsdiskussion.
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Der Begriff Populismus bleibt trotz der Abwahl von Donald Trump in aller Munde. Doch woran erkenne ich populistische Äußerungen? Und wie können wir ihnen im Rahmen von Bürgerbeteiligung souverän begegnen?

Gelungene Bürgerbeteiligung schafft Vertrauen. Was tun, wenn Teilnehmende mit populistischen Beiträgen dazwischenfunken? Ein Szenario:

Ein geplantes Infrastrukturprojekt macht eine Region zukunftsfest – ist aber auch mit umfassenden Veränderungen und Eingriffen verbunden. Der Vorhabenträger macht alles richtig: früh werden alle beteiligten und betroffenen Akteur:innen in einem offenen Prozess informiert und eingebunden, Expert:innen hinzugezogen, die Debatte versachlicht. Während auf der Seite des Vorhabenträgers lokale Betroffenheiten und Einwände wahrgenommen und berücksichtigt werden, wächst bei den beteiligten Akteur:innen und Bürger:innen das Verständnis für andere Perspektiven und für die Fakten, die von Expert:innen erläutert werden. Es folgt eine öffentliche Veranstaltung in der Stadthalle, um den neuen Planungsstand vorzustellen. Die Atmosphäre ist freundlich und konstruktiv.

Der populistische Angriff: „Das Volk will das nicht!“

Aus dem Publikum häufen sich gleichklingende Beiträge, die in etwa lauten:

Kurzes Innehalten: Was passiert hier gerade?

Die Moderation erkennt die populistischen Botschaften und gibt dem Projektteam Orientierung:

Durch die populistischen Beiträge ziehen sich zwei Botschaften:

  1. „Wir, das Volk, wehren uns gegen euch korrupte Eliten!“
  2. „Statt lang zu diskutieren und abzuwägen, sollten wir einfach über die Lösung abstimmen! Minderheitenmeinungen zählen nicht.“

Populistische Aussagen werden häufig strategisch und zielgerichtet genutzt, um Debatten vereinfacht darzustellen und andere Meinungen zu delegitimieren. Populistische Behauptungen stehen faktenorientiertem und pluralem Dialog entgegen.

Im Gespräch populistischen Störer:innen – wie kommunizieren?

Dank eines bei ifok absolvierten Dialogtrainings sind das Projektteam und die Expert:innen auf die Situation vorbereitet und reagieren strategisch und besonnen. Sie haben zwei klare Kernbotschaften an das Publikum:

„Wir sind nicht anders als ihr.“ – Projektteam und Expert:innen überbrücken bewusst die angebliche Distanz zwischen Planenden, Entscheidenden, Expert:innen und Bürger:innen und betonen gemeinsame Interessen und Werte.

„Jede Perspektive ist wichtig!“ – Die Vorteile von Dialog, Beteiligung und Faktenorientierung werden erlebbar gemacht: erst die Vielfalt von berechtigten Interessen und Anliegen macht die Planung robust gegenüber ungewollten Konsequenzen und Fehlern.

Klingt erstmal nachvollziehbar. Aber lassen wir uns dann nicht vom Populismus treiben?

Gute Frage! Zentral bleibt das Ziel, denjenigen nicht die Bühne zu überlassen, die den Dialog beenden wollen. Deshalb sollten Projektteam und Moderation auch nicht nur auf Störungen reagieren, sondern die folgenden drei Zielgruppen gleichermaßen im Blick behalten:

1. Zielgruppe: Das Publikum
Die Diskussion wird weitergeführt, ein konstruktives Diskussionsklima gewahrt und das Gespräch aufrecht gehalten.

2. Zielgruppe: Der/die Störer:in

Populistische Störer:innen sollten ein angemessenes, aber nicht zu großes Ausmaß an Aufmerksamkeit erhalten. Außerdem sind populistische Beiträge als solche zu “enttarnen“.

3. Zielgruppe: Die eigene Person

Populistische Angriffe werden schnell persönlich und vielleicht auch schmerzhaft. Deshalb ist es wichtig, auf das Geschehene vorbereitet zu sein, dieses zu reflektieren und einzuordnen, um so die eigene Resilienz zu stärken. Das hilft in der Situation und schult im weiteren Umgang mit Populismus.

Geschafft! Trotz populistischer Vorstöße bleibt die Diskussion am Abend sachlich und konstruktiv

Das Projektteam und die Moderation bleiben ruhig, wahren erfolgreich ein gutes Diskussionsklima und nehmen den populistischen Äußerungen den Wind aus den Segeln. In der Nachbesprechung hält das Team fest:


Die gute Vorbereitung und das vorherige Dialogtraining haben sich gelohnt!

Mit ifok hat das Projektteam einen verlässlichen Partner an der Seite, der erfahren ist im Umgang mit populistischen Akteur:innen im Rahmen von Bürgerbeteiligungsprozessen. Diese Expertise bietet ifok nicht nur im Rahmen der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Beteiligungsformaten an, sondern auch in Form von maßgeschneiderten Dialogtrainings für den Umgang mit populistischen Akteur:innen. In den ifok-Dialogtrainings befähigen wir unsere Kund:innen nicht nur populistische Kommunikation als solche zu erkennen, sondern auch angemessen, besonnen und souverän darauf zu reagieren – auch in brenzligen Situationen!


Die Diskussion über den „richtigen Umgang mit Populismus“ birgt das Risiko, zu holzschnittartig zu agieren. An Stelle eines pauschalen Vorgehens erfasst ifok die jeweilige Projektsituation mit mutmaßlich populistischen Akteur:innen individuell – und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen eine sturmfeste Strategie für einen konstruktiven und sachlichen Dialog. Sprechen Sie uns an!

Geschrieben von Julia Hoffmann. Dr. André Schaffrin und unserem ehemaligen Kollegen Joris Niggemeier, der auch maßgeblich an der Entwicklung des Dialogtrainings beteiligt war.

Julia Hoffmann

Julia Hoffmann

Managing Consultant | Klima & Energie

Telefon+49 30 536077-74
E-Mailjulia.hoffmann@ifok.de
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