Verkehrssicherheit kommunizieren – ohne erhobenen Zeigefinger

Foto eines Schildes mit dem Aufdruck „Regnen verboten“, im Hintergrund eine Landstraße mit fahrenden Autos bei Regen
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Verkehrssicherheit: Über 400 Verkehrstote zählte das Land Baden-Württemberg im Jahr 2019 – und jede:r davon eine:r zu viel. Daran etwas zu ändern, ist das Ziel der Verkehrssicherheitskampagne „Vorsicht.Rücksicht.Umsicht“ des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg mit Unterstützung von ifok und unseren Partner:innen die wegmeister. Die Herausforderung im Kampagnenjahr 2020: Gezielt und öffentlichkeitswirksam für Gefahren außerorts sensibilisieren.

Ideenfindung für Kampagne: die Details zählen

Im Konzeptionsworkshop gebaren wir zahlreiche Ideen, die wir anschließend verwarfen: Abschreckende Bilder in Szene setzen? Gibt es schon, dazu mit zweifelhafter Wirkung. „Raser“ ins Visier nehmen? Hm, auch nichts Neues. Und außerdem zeigt ein Blick in die detaillierte Unfallstatistik: Nicht „Rasen“ ist das größte Problem. Die meisten tödlich Verunglückten im Land sind auf eine nicht angepasste Geschwindigkeit auf Umwelteinflüsse zurückzuführen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde dabei nicht überschritten.

Verkehrssicherheit mit einem Augenzwinkern kommunizieren

Diesen Verkehrsteilnehmenden ist im Sinne der Straßenverkehrsordnung kein Fehlverhalten vorzuwerfen. Die „wahren“ Unfallverursacher sind dagegen ganz andere: kreuzende Wildtiere, die tief stehende Sonne und ergiebig regnende Wolken zum Beispiel. Genau hier müsste effektive Kommunikation ansetzen. Aber mal ehrlich, man kann ja den Sonnenschein nicht verbieten – oder doch?! Was als zunächst verworfene Idee begann, wurde zu einem Highlight des Kampagnenjahres 2020. Mittlerweile stehen über 100 Schilder auf Parkplätzen in Baden-Württemberg, die Sonnenschein, Regen und Wildwechsel verbieten – und damit für ein Schmunzeln und viel Gesprächsstoff rund um angepasste Geschwindigkeit sorgen.

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Vom Erfolg sind wir überzeugt. Statt mit erhobenem Zeigefinger geht die Kampagne das sensible Thema mit einem Augenzwinkern an, schafft damit Aufmerksamkeit, erreicht Menschen auf smarte Weise und bleibt im Kopf. Flankierende Medienarbeit und gezielte Kooperationen mit Multiplikator:innen tragen außerdem zur breiten Wahrnehmung der Kampagneninhalte bei.


Wir nehmen in den nächsten Konzeptionsworkshop vor allem eins mit: Den Mut, unkonventionelle Wege einzuschlagen und anhand von Fakten geradeaus, aber auch ganz bewusst um die Ecke zu denken.

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